Newsletter Nr. 5

Einkäufe für die Produktion: Eurotab - Optimierung der Einkäufe von Verpackungsmaterial

Von Carole Rosen, Senior Beraterin bei Melioris

Während des ersten Halbjahres 2011 unterstützte Melioris die Einkaufsverantwortlichen der Firma Eurotab bezüglich Analyse und Optimierung der Einkäufe von Verpackungsmaterial.

Die Entwicklungen in der Branche führen dazu, dass Eurotab immer höhere Ansprüche an seine Partner und Lieferanten stellen muss. Dabei ist neben der Gewährleistung der Wettbewerbsfähigkeit, die Erzielung von nachhaltigen Ergebnissen und Effizienzsteigerungen von Bedeutung. Unser Ansatz stellt ausserdem sicher, dass sich die Lieferanten unserer Kunden sich dieser Zielsetzung bewusst sind und sich stetig anpassen.

Bestandsaufnahme

Da die Einkaufspreise für Eurotab strategisch sind, wird auf eine Optimierung der Kosten für das Verpackungsmaterial grossen Wert gelegt. Die Einkäufer arbeiten eng mit der Abteilung Verpackungsentwicklung zusammen, um die Spezifikationen nachhaltig zu optimieren.

Melioris hatte die Aufgabe ein Konzept zu erarbeiten, welches die Effektivität und Effizienz der Einkaufstätigkeiten sämtlicher Verpackungsmaterialien sicherstellt, so dass sich das Eurotab Einkaufsteam auf andere strategische Projekte fokussieren konnte.

Unser Projektportfolio umfasste jährliche Ausgaben von 4 Mil. Euro aufgeschlüsselt nach folgenden Verpackungswarengruppen:

• Faltschachteln
• Flexible Verpackungen (wasserlösliche Flowpacks, Folien)
• Tiegel (Töpfe)
• Verschlüsse
• Eimer
• Etiketten
• Wellpappe

Über die Hälfte der Produkte basieren auf Plastikrohstoffen, die zum Zeitpunkt der Projektdurchführung sich stetig verteuerten.

Ablauf

Für die Durchführung dieser Studie verwendete Melioris einen klassischen Einkaufsprozess, welcher ermöglichte, dass für alle acht Produktgruppen gleichzeitig Angebote eingeholt werden konnten.

Bereits ab dem 4. Monat nach Projektstart konnte Eurotab von den ersten Preissenkungen profitieren.

Nach Ablauf des 8. Monats waren die Artworktransfers sowie die für neue Lieferanten notwendige Qualifikationen in der Eurotab-Produktion erfolgreich abgeschlossen, so dass das volle Einkaufspotenzial ausgeschöpft werden konnte.

Einkaufswertschöpfende Massnahmen

Um die Verpackungen von Eurotab zu optimieren, erstellte Melioris zusammen mit den Lieferanten warengruppenspezifische Wertschöpfungsmassnahmen.

Zu Beginn der Studie wurden alle möglichen Anbieter pro Warengruppe innerhalb Europas erfasst. Diese Auflistung ermöglichte es – im Einverständnis mit dem Kunden – bestimmte Bedürfnisse und Lieferanten in Frage zu stellen, um mögliche Wertschöpfungspotenziale hervorzuheben.

Das erstellte Lastenheft umfasste sowohl kommerzielle, als auch technische Anforderungen des Einkaufes, der Planungsabteilung und Verpackungsentwicklung.

Im Anschluss wurden sämtliche Angebote geprüft. Dabei wurde, je nach Bedarf, eine detaillierte Aufschlüsselung der Kosten vorgenommen, sowie eine Analyse der Spezifikationen durchgeführt, die Werkzeuge und die Kapazitätsansprüche der Produktion angepasst sowie eine Verbesserung der Lieferantenproduktionslosgrössen und der gelieferten Mengen erreicht.

Dieses Vorgehen erlaubte es Teilaspekte der einzelnen Angebote zu vergleichen, bewerten und letztlich die Einkaufspreise den Marktgegebenheiten anzupassen, ohne dabei die Gesamtkosten unseres Kunden aus den Augen zu verlieren.

Ergebnisse

Trotz steigender Kosten für Plastikrohstoffe sowie der vorhandenen, guten Einkaufsbedingungen konnte das Projekt überdurchschnittliche Resultate erzielen.

Die Preise konnten optimiert werden, wobei lediglich 13% der Lieferanten ersetzt wurden.

Die faktenbasierte Analyse führte zusätzlich dazu, dass Preiserhöhungen verzögert und vermieden wurden. Um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Verpackungen von Eurotab zu gewährleisten, wurden indexbasierte Preismechanismen eingeführt.

Durch die von Melioris durchgeführte Studie konnten die Einkaufsleistungen optimiert werden, indem die Qualität der Artikel beibehalten wurde, die Produktionszeiten für die Produkte aufrecht erhalten und letztlich die Stückpreise für Kartonagen und Plastikwaren (ohne Rohstoffe) gesenkt wurden.

Die Holzpalette: ein Optimierungspotenzial

Geschrieben von Alexandre Blachon, Senior Einkaufsberater bei Melioris

Die Geschichte der Transportpalette fing in den 40er Jahren in den Vereinigten Staaten in einem Ausrüstungslager der Navy von Brooklin an. Diese  planten den Bau von Paletten die an der Wagenoberfläche und anschließend an der Sattelanhängeroberfläche angepasst werden. Captain Charles D. Kirk und sein Stellvertreter Lieutenant Walter T. Sheldon nahmen als Basis den Boden eines Wagens den sie in 1m20 große Vierecke teilten.

Siebzig Jahre später, sind die Bedürfnisse der Schweizer Firmen auf 424‘900 m3 Holz angestiegen, für den Bau, die Reparatur, oder die Bearbeitung von Holzpaletten und Kisten. In Zahlen:

• Die Produktion von Einwegpaletten repräsentiert den wichtigsten Bereich, mit fast 162‘800 m3 Holz für 4.65 Millionen Paletten.
• Die 1‘600‘000 Kisten wurden aus knapp 135‘000 m3 Holz hergestellt.
• Fast 2 Millionen neuer Standardpaletten (EUR/EPAL) wurden benutzt was einer Menge von 135‘000 m3 Holz entspricht. Es wurden 21‘000 m3 Holz benötigt um 1.4 Millionen defekte EUR/EPAL Paletten zu reparieren.

Eins der großen Vorteile Einkaufsberater bei Melioris zu sein ist die Möglichkeit mit einer großen Anzahl an Kunden arbeiten zu können.

Die Holzpalette ist die Logistikkomponente die bei Industriekunden der gemeinsame Nenner darstellt.

Vom Stapel „euro“ Paletten auf einem Parkplatz oder in einer Ecke in der Lagerhalle bis zum montagefertigen spezifischen Palette für die gewünschte Anwendung angepasst, bis hin zur Palette für die man keine definierte Anwendung mehr findet.

Unser Optimierungsvorgang ist dank den variierenden Problemen die zu lösen sind umso interessanter, sei es in der Benutzungsweise der Paletten oder in deren Beschaffung.

Aufgrund des Kundenauftrages konzentrierten wir uns auf die Bedürfnisse sowie der verschiedenen Aspekten des Kunden:

• Paletten Typ: Sperrholz, Holz, Kunststoff, Konglomerat. Die Reflexion fokussiert sich auf die Benutzung der Palette und die Warenart die zu transportieren ist.
• Organisation der Logistik: Lieferzeiten und Bestellzeiten, Lagerung vor Ort / Pfand, effektive Anzahl an Transporte verglichen mit der benötigten Anzahl, etc. Reaktivität und Organisierung des Lieferanten, Lokalisierung, Transportkosten, etc.
• Qualität der benutzten Paletten: Neu oder gebraucht. Phytosanitäre Behandlung nötig (NIMP15). Solidität der Paletten (zu gute oder schlechte Qualität), etc.
• Alternative Vorschläge: Validierung des Produktes je nach Bedürfnisse des Klienten: Design-Optimierung die eine bessere Ausnutzung ermöglichen würde und gleichzeitig die Rohstoffe optimieren würde, Analyse des Abfallstroms, etc.

Je Sparte wurden eine Anzahl Lieferanten für die Ausschreibung dem Kunden vorgeschlagen. So dass eine optimale Offertbasis zur Auswertung eingeholt werden konnte.

Melioris als Dienstleister ist und bleibt gegenüber Lieferanten unabhängig, um unseren Kunden die beste Entscheidungsgrundlage zu bieten.

Unsere Lieferantendatenbank umfasst eine breite Palette von Lieferanten, mit unterschiedlichen Kriterien, Aspekten und Präferenzen. Unsere Datenbank umfasst Lieferanten aus der Schweiz aber auch aus unseren Nachbarländern.

Unsere Erfahrung nimmt bei jedem Projekt zu, so dass auch unser Know How stetig wächst und unseren Kunden zugutekommt.

Optimierungsprojekte in der Position Paletten erlauben unseren Kunden Einsparungen von 10% bis 30% zu realisieren, und dies unter Berücksichtigung einer gleichbleibenden oder sogar verbesserten Qualität.

Lebenszyklus einer Holzpalette: